5 Gründe für Unternehmen, auf Google Plus präsent zu sein

Google Plus - Empfehlungsmarketing

Mit Google plus ist im letzten Jahr ein soziales Netzwerk entstanden, dessen Potential eine wichtige Rolle im Social Media Marketing spielen zu können, nicht unterschätzt werden sollte. Sicher bleibt Google plus noch weit hinter den Nutzerzahlen des Branchenriesen Facebook zurück. Jedoch lässt sich ein zügiges Wachstum beobachten. Letztlich tut der Internetgigant Google alles dafür, sein aktuell liebstes Sorgenkind zu einem Erfolgsmodell werden zu lassen.
Indem Google die Macht der Suchmaschine nutzt, verleiht es dem eigenen sozialen Netzwerk eine Relevanz, die vielleicht mit nicht ganz fairen Mitteln erreicht wird. Am Ende wird das aber dazu beitragen, dass Google plus näher an Facebook heranrücken wird. Wie viel Hilfestellung Facebook selbst dabei liefert, bleibt abzuwarten. Vielleicht verhilft die Einführung der von vielen so ungeliebten Chronik Google plus zu neuer Aufmerksamkeit unter eingeschworenen Facebook-Usern.

Mit steigender Mitgliederzahl gewinnt Google plus auch zunehmend an Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen. Schon jetzt gibt es (mindestens) 5 gute Gründe dafür, sich als Unternehmen auf Google plus zu bewegen.

Dies ist ein Gastartikel von Tino Schade, M.A.. Mehr Informationen zum Autor findest Du unterhalb des Artikels.

1. Google plus ist Googles SEO-Liebling

Google Plus - SuchmaschineGoogle plus Seiten und Posts sind ausgesprochen Suchmaschinenfreundlich. Man darf geradezu den Eindruck haben, Google hätte sein soziales Netzwerk ganz im Hinblick auf Suchmaschinenfreundlichkeit ausgerichtet. Google plus stellt den Suchmaschinen-Crawlern (Googles Informations-Sammlern) eine im Vergleich zu anderen Netzwerken riesige Informationsmenge zur Indexierung zur Verfügung. Dadurch werden Seiten und Inhalte besser erkannt und effektiver verwertet. Häufig geteilte Inhalte werden zusätzlich noch einmal höher indexiert. Beiträge und Seiten, die in Google plus erstellt werden, rangieren also mit hoher Wahrscheinlichkeit vor ihren Facebook-Pendants.

Dazu kommt, dass bei einzelnen Beiträgen, Google plus Posts weit mehr verwertbare Informationen im Seitentitel zur Verfügung stellen als das in anderen Netzwerken der Fall ist. Letztlich führt auch hier die höhere Informationsmenge zu einem besseren Ranking in der Suche. Ein Beitrag zu einem Produkt-Launch wird in Google plus besser als eben solcher erkannt, als etwa auf Facebook.

Unterm Strich ist Google Plus eine enorme Hilfe dabei, Inhalte und Seiten von – gerade kleineren und mittleren – Unternehmen in der Google-Suche auftauchen zu lassen, die dort vielleicht nicht so ohne weiteres an Ihren größeren Konkurrenten vorbei ziehen können. Google plus ist einfach ein starkes SEO-Instrument.

2. Empfehlungsmarketing auf der normalen Google-Suche

Google Plus - EmpfehlungsmarketingEmpfehlungsmarketing ist heute enorm wichtig. Menschen vertrauen eher anderen Menschen als Werbebotschaften. Das ist lange kein Geheimnis mehr und einer der wichtigsten Gründe für Unternehmen in die sozialen Netzwerke zu drängen. Hier werden seit längerem, für alle Freunde sichtbar, Produktempfehlungen abgegeben. Der kleine Nachteil an dieser Geschichte war bisher, dass soziale Netzwerke nicht die Umgebung sind, in der wir es gewohnt waren, einzukaufen oder Kaufentscheidungen vorzubereiten. Zwischen Empfehlung und Point of Sale lag häufig ein Plattformwechsel: raus aus dem Netzwerk und hinein ins normale Internet.

Google plus lässt diese Grenze verschwinden. Kurz: Jede Empfehlung die im sozialen Netzwerk gegeben wird (+1), ist auch in der normalen Suche sichtbar. So werden mir Empfehlungen meiner Freunde mitgeteilt, auch dann, wenn ich mich im Moment gar nicht auf Google plus bewege. Letztlich bedeutet das, dass die Empfehlungen zu der Zeit und an dem Ort ins Auge fallen, an dem ich tatsächlich im Begriff bin, eine Kaufentscheidung vorzubereiten und zu treffen.

3. Gezielt kommunizieren

Google Plus - CirclesMit den Kreisen auf Google plus, lässt sich einfach und intuitiv steuern, welche Botschaft welche Person erreichen soll. Google plus erlaubt es auf recht einfachem Wege, bestimmte Personen bestimmten Gruppen (Kreisen) zuzuordnen. Dadurch wird es möglich über eine einzelne Google plus Seite gezielt Informationen für verschiedene Zielgruppen zu streuen.

So lässt sich zum Beispiel über eine Seite, sowohl B2B als auch B2C Kontaktpflege betreiben, ohne dass eine der Gruppen sich durch Posts an die jeweils andere Gruppe irritiert oder belästigt fühlen muss. Auch lassen sich so verschiedene Kundengruppen oder potentielle Mitarbeiter gezielt ansprechen. In Zeiten, in denen Kunden es gewohnt sind, dass sie immer dezidierter informiert und immer individueller angesprochen werden, ist ein solches Feature schlicht State of the Art.

4. Google plus ist die Extraportion Social Media

Google Plus, Facebook, Twitter, BlogNicht nur, dass es auf Google plus relativ einfach ist, verschiedene Zielgruppen auf einer Plattform zusammenzuführen, das Netzwerk zeigt sich auch anderweitig als „Eierlegende Wollmichsau“ und vereint Eigenschaften und Vorzüge gleich mehrerer Social Media Giganten. Google plus erlaubt CRM in Post- und Kommentarform wie Facebook und bietet die wesentlichen Funktionen einer Fanpage (wenngleich man sich hier noch einiges mehr wünschen darf).
Da die Zeichenzahl dabei aber nicht begrenzt ist und die Posts sehr gut für Suchmaschinen zugänglich sind, lässt sich das Netzwerk ebenso als Corporate Blog nutzen, um Neuigkeiten und Expertise zu kommunizieren.

Letztlich weißt Google plus einige wichtige Charaktereigenschaften von Twitter auf. Hashtags (das #-Zeichen) erlauben es, einen Beitrag einer ganz bestimmten Diskussion bzw. einem ganz bestimmten Thema zuzuordnen. Ebenso wie auf Twitter wird die interne Suche in Echtzeit aktualisiert. Letztlich kann also ein Unternehmen Google plus genauso nutzen, wie es Twitter nutzt. Andere Social Media Kanäle werden dadurch nicht hinfällig, denn schließlich zeichnet sich Social Media Marketing auch dadurch aus, dass verschiedene Plattformen sich gegenseitig stützen, um ein Kampagnenziel zu erreichen – aber Googles Netzwerk ist ein unwahrscheinlich flexibles Marketinginstrument.

5. Die Ersten werden die Ersten sein

Google PlusZudem ist nicht zu verachten, dass Google plus noch ein wirklich junges Netzwerk ist. Das bedeutet zuerst einmal, dass man noch nicht so viele Menschen erreichen kann, wie es auf Facebook der Fall ist. Dieser klare Nachteil, könnte sich aber auch als ein Vorteil erweisen.

Noch nicht jeder Konkurrent ist bereits vertreten. Eine bestimmte Zielgruppe mit der eigenen Seite in Kontakt zu bringen, ist aus Mangel an Mitbewerbern daher unkomplizierter, als auf Facebook. Die Google plus User sind zudem noch auf der Suche nach ihren Kreisen. Noch findet sich auf Google plus noch nicht dieses Überangebot an Fanseiten und Freunden, wie es auf Facebook der Fall ist. Die Hemmschwelle, einen weiteren Kontakt hinzuzufügen, ist noch – ähnlich wie in den Anfängen von Twitter – recht niedrig. Sollten die optimistischen Wachstumsprognosen also zutreffen und Google plus sich Facebook zumindest deutlich annähern, so kann ein Unternehmen, das sich frühzeitig auch hier um seine Kunden bemüht, einen entscheidenden Vorteil genießen. Denn letztlich zählt auf Google plus, welche und wie viele Menschen einen selbst in ihren Kreisen führen.

Fazit

Google plus hat das Potential, sich Facebook deutlich anzunähern. Grund dafür ist schlicht die enorme Macht, die Google selbst im Internet genießt. Und da man – wie an der Einführung von „Search, plus Your World“ deutlich zu erkennen ist – die eigenen, gewaltigen Instrumente ohne Rücksicht auf eventuelle Verstimmungen einzusetzen bereit ist, wird Google plus sicher in Zukunft eine gewichtige Rolle spielen. Für Unternehmen bietet die Plattform durch ihre positiven Suchmaschineneigenschaften, das neue, verbesserte Empfehlungsmarketing und die Vielseitigkeit enormes Potential. Ein Potential, das sicher in großem Stil ausgeschöpft werden wird, sobald eine kritische Masse an Usern erreicht ist. Umso wichtiger könnte es daher für kleinere und mittlere Unternehmen sein, sich frühzeitig zu engagieren, bevor die ganz großen Player mit den ganz großen Marketingbudgets den Focus neu setzen.

Der Autor dieses Gastartikels

Tino SchadeTino Schade, M.A.. Tino Schade, M.A. ist SEO-Manager bei trafficmaxx in Bremen. Weil SEO mehr Berufung als Beruf ist, geht er auch privat dieser Leideschaft nach, wie bei seinem aktuellen Lieblingsprojekt berlin-sehen.de. Twitter

 

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

5 Kommentare

  1. An den Punkt mit der B2B- als auch B2C-Kontaktpflege hätte ich gar nicht gedacht. Aber es stimmt – hier zeigt sich ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz durch Facebook. In diesem Sinne also vielen Dank für die nützliche Aufzählung – ich sehe Google+ jetzt doch in einem viel positiveren Licht.

  2. Guter Artikel, Tino!

    Bezüglich Punkt 3 ist es ja so, dass man auf Facebook auch Listen nutzen kann, was ganz viele gar nicht wissen. Oder sie denken, die Listen wurden eingeführt, als Google+ mit den Kreisen kam. In der Tat hat das FB einen Tritt in den lahmen A* versetzt, und sie haben die Sichtbarkeit der Listen deutlich erhöht.

    Allerdings (!) ist es so, dass man auf FB-Seiten (vs. Profilseiten) *keine* Listen nutzen kann. – Wenn ich nichts übersehen habe – Dort kann man nur Einschränkungen hinsichtlich Land und Sprache vornehmen. Hier also ein Defizit für FB gegenüber G+.

    Danke, LG aus Karlsruhe
    Micha :)

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  4. Google+ hat natürlich gegenüber Facebook einiges aufzuholen, mit der übermächtigen Stellung als Suchmaschine ist das allerdings nicht unmöglich. Facebook könnte natürlich eine eigene Suchmaschine ins Leben rufen. Genug Daten durch „Likes“, um eine empfehlungsbasierte Suche zu entwerfen, dürfte es ja bereits geben.

  5. ich denke auch dass google Ihre eigenes soziales Netzwerk bevorzugt behandelt. Und das wird der springende Punkt sein. Für uns Unternehmen wird es also in der nächsten Zeit ein MUSS sein, sich bei Google Plus anzumelden und interagieren. Alleine schon aus Sicht von SEO.

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