Wie sozial ist eigentlich Social Media ?

Social Media

Diese Frage wird heute im Rahmen des Webmaster Friday gestellt und ich muss sagen, ich finde sie überaus interessant. Es ist vollkommen richtig, wenn dort geschrieben wird, dass Social Media für viele sogar einer der wichtigsten Bestandteile des Internets geworden ist. Somit kann man durchaus davon sprechen, dass sich das Internet von einer Art „Wissenssammlung“ zu einer im Alltag integrierten Plattform für Kommunikation entwickelt hat. Kommunikation, die jederzeit, überall und mit jedem stattfinden kann.

Auch wenn hierzulande Datenschützer in Bezug auf das Internet immer wieder auf die Barrikaden gehen, schützt uns das Internet dennoch. Denn kommuniziere ich mit jemandem via Facebook, Twitter, Google Plus, eMail, Chat oder über sonstige Dienste, so bleibe ich als Person immer noch verdeckt von einem PC / Notebook und einigen Bits und Bytes. Selbst wenn der Kontakt direkt erfolgt, ist er längst nicht tatsächlich persönlich.

Was ist eigentlich sozial?

Bevor ich diese Frage beantworten kann und möchte, gehört es für mich schlichtweg dazu, mir noch einmal klar darüber zu werden, was „sozial“ überhaupt bedeutet. Freund Wikipedia hilft da gern mit folgender wissenschaftlichen und umgangssprachlichen Definition.

Wissenschaftliche Definition von „sozial“

„Das Wort sozial (von lat. socius‚ gemeinsam, verbunden, verbündet‘) bezeichnet wechselseitige Bezüge als eine Grundbedingung des Zusammenlebens, insbesondere des Menschseins (der Mensch als soziales Wesen). Es taucht in mehreren Bedeutungen auf.“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozial

Umgangsprachliche Definition von „sozial“

„In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken. Aber es bedeutet auch, anderen zu helfen und nicht nur an sich selbst zu denken. Zahlreiche Abschattierungen bestehen, so zum Beispiel, gegenüber Untergebenen großmütig oder leutselig zu sein, gegenüber Unterlegenen ritterlich, gegenüber Gleich- und Nichtgleichgestellten hilfreich, höflich und taktvoll und verantwortungsbewusst.

Unsozial in diesem Sinne handelt, wem all das abgeht.

Asozial (oft mit absprechendem Beiklang) ist, wer (fast) unverbunden mit ihr ‚am Rande‘ der Gesellschaft lebt, wer sich nicht in sie ‚einfügen‘ kann oder zumal, wer als ihr Schädiger angesehen wird.“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozial

Wie und warum Social Media heute genutzt wird

Im zweiten Schritt möchte ich mir genauer ansehen, wie Social Media im Alltag aktuell genutzt wird. Dazu gibt es unendlich viele Studien und Analysen. Einige davon decken sich, andere wiederum geben unterschiedliche Richtungen vor. Das bleibt leider wieder eine Frage von Datenbasis und Interpretation.

Ende 2010 stellte man in der internetworld business jedoch ein paar Studienergebnisse vor, die zeigen sollten, warum vor allem Jugendliche soziale Netzwerke nutzen. Dabei begründete sich die Nutzung von sozialen Netzwerken insbesondere in folgenden 2 Punkten:

  • 79% wollen mit anderen in Kontakt bleiben
  • 72% haben Spaß an der Nutzung sozialer Netzwerke

Betrachtet man einige Studien des Bundesverbandes der digitalen Wirtschaft näher, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Die Nutzung sozialer Netzwerke für Privatpersonen ist wichtig, um:

  • mit Freunden und Familie in Kontakt stehen zu können
  • neue Freunde und Kontakte zu finden
  • sich zu verschiedenen Themen auszutauschen
  • gemeinsam Spaß zu haben
  • sich zu repräsentieren
Der steigende Absatz an Smartphones zeigt außerdem, dass die permanente Kommunikation und Erreichbarkeit immer stärker in den Vordergrund rückt.

Trolle & Bashing

Nun stellt sich die Frage, was man konkret unter „Trollen“ und „Bashing“ versteht. Bei dem Begriff „Bashing“ handelt es sich um die englische Bezeichnung für eine „öffentliche Beschimpfung“. In Bezug auf das Web entspricht dies einem meist in Qualität und/oder Quantität enormen verbalen Angriff auf eine Person, Gruppe oder Institution.

Als „Trolle“ hingegen bezeichnet man jene Personen, die unter dem Schutz der möglichen Anonymität im Web und in Bezug auf bestimmte Themen Unruhe in verschiedenem Ausmaß stiften. Sogenannte „Trolle“ sind insbesondere in Foren und Kommentarbereichen der Blogs aktiv und drücken ihre Meinung häufig ziemlich unsanft oder gewollt provokativ aus. Es gibt genügend Beispiele, in welchen dies zu einer regelrechten Hetze führte, meist ohne jegliche argumentative Grundlage.

So schützen soziale Netzwerke ihr „soziales“ Dasein

Der Leitsatz bei Facebook lautet beispielsweise „Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.“. Damit dies in geordneten Bahnen erfolgen kann, beschreibt auch Facebook in den Nutzungsbedingungen einige Grundsätze, die zum Wohl aller beachtet werden müssen. Dabei handelt es sich besonders um Punkt 3 und 5 der Nutzungsbedingungen.

Twitter setzt vielmehr darauf, den Nutzer als eigenverantwortliche Person in den Fokus stellen, welcher sich darüber im Klaren sein muss, dass alle Handlungen und Meinungen direkt auf ihn zurückzuführen sind und dieser dafür jegliche Verantwortung und Konsequenzen tragen muss.

Insgesamt betrachtet, fällt jedoch auf, dass Facebook und Google Plus, den Umgang miteinander innerhalb des Netzwerkes sehr konkret reglementieren, während Twitter mehr oder minder im Groben an die individuelle Vernunft appelliert.

Facebook Nutzungsbedingungen

3. Sicherheit

Wir bemühen uns nach besten Kräften, die Sicherheit von Facebook zu wahren, können diese jedoch nicht garantieren. Wir benötigen dazu deine Hilfe. Dies umfasst die folgenden Verpflichtungen:

(…)

6. Du wirst andere Nutzer weder tyrannisieren noch einschüchtern oder schikanieren

7. Du wirst keine Inhalte posten, die: verabscheuungswürdig, bedrohlich oder pornografisch sind, zu Gewalt auffordern oder Nacktheit sowie Gewalt enthalten.

(…)

12. Du wirst jegliche Verstöße gegen diese Erklärung weder unterstützen noch fördern.

5. Schutz der Rechte anderer Personen

Wir respektieren die Rechte anderer und erwarten von dir, dass du dies auch tust.

1. Du wirst keine Inhalte auf Facebook posten oder Handlungen auf Facebook durchführen, welche die Rechte einer anderen Person oder das Gesetz verletzen.

2. Wir können sämtliche Inhalte und Informationen, die du auf Facebook gepostet hast, entfernen, wenn wir der Ansicht sind, dass diese gegen die vorliegende Erklärung verstoßen.

(…)
9. Du wirst Nutzer ohne ihre Einverständniserklärung nicht markieren oder Personen, die keine Nutzer sind, ohne ihre Zustimmung E-Mail-Einladungen schicken.

Twitter Nutzungsbedingungen

Twitter hingegen formuliert dies im Rahmen einer „Grundbedingung“ innerhalb der Nutzungsbedingungen, die wie folgt lautet:

„Du bist verantwortlich für die Nutzung des Dienstes, für jeden Inhalt, den Du mit diesem Dienst veröffentlichst und allen Konsequenzen daraus. Der Inhalt, den Du veröffentlichst, kann von jedem anderen Nutzer des Dienstes und durch Drittanbieter Software und Websites gesehen werden (gehe auf die Kontoeinstellungen Seite, um zu kontrollieren, wer Deine Inhalte sehen kann). Du solltest nur Inhalte anbieten, die Du unter diesen Bedingungen bedenkenlos mit anderen teilen kannst.“

Google Plus Nutzungsbedingungen

„Unsere Richtlinien spielen bei der Gewährleistung einer positiven Produkterfahrung für unsere Nutzer eine wichtige Rolle. Folgen Sie bitte bei der Nutzung unserer Produkte und Dienste („Dienste“) diesen Richtlinien. Wenn uns eine mögliche Verletzung der Richtlinien gemeldet wird, überprüfen wir dies und nehmen entsprechende Maßnahmen vor. Dazu gehört auch die Beschränkung oder Beendigung des Zugriffs auf unsere Dienste.“

1. Illegale Aktivitäten

Verwenden Sie unsere Produkte nicht, um sich an illegalen Aktivitäten zu beteiligen oder gefährliche und illegale Handlungen zu fördern. (..:)

3. Hassrede

Verbreiten Sie keine Inhalte, die Hass oder Gewalt gegen Personengruppen aufgrund ihrer Rasse oder ethnischen Zugehörigkeit, Religion, etwaiger Behinderung, Geschlecht, Alter, Veteranenstatus oder sexueller Orientierung/geschlechtlicher Identität fördern.

4. Persönliche und vertrauliche Informationen

Geben Sie keine persönlichen oder vertraulichen Informationen, wie Kreditkartennummern, vertrauliche Ausweisnummern oder Kontopasswörter, ohne Erlaubnis der betroffenen Personen weiter. (…)

11. Gewalttätiges Verhalten und Mobbing

Verbreiten Sie keine Darstellungen von grundlosen Gewalttätigkeiten. Bedrohen oder mobben Sie keine anderen Nutzer.

12. Identitätsdiebstahl oder betrügerisches Verhalten

Verwenden Sie unsere Produkte nicht, um die Identität anderer Personen zu stehlen.

13. Angezeigter Name

Verwenden Sie den Namen, mit dem Sie normalerweise von Freunden, Familie und Kollegen angesprochen werden. Dies dient der Bekämpfung von Spam und beugt gefälschten Profilen vor. Wenn Ihr voller Name beispielsweise Sebastian Michael Müller ist, Sie normalerweise aber Bastian Müller oder Michi Müller verwenden, sind diese Namen auch in Ordnung.“

 

Des Weiteren ist es jedem Nutzer in jedem Netzwerk möglich, Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen des Netzwerkes umgehend zu melden. Die häufigste Form ist, diesen Nutzer zu „blocken“ oder zu „melden„. Der individuelle Fall wird im Nachgang von Mitarbeitern des Netzwerkes geprüft. Stellen sich Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen heraus, folgen Konsequenzen. Wie dieser Prozess genau aussieht, kann ich nicht beurteilten und bewerten, da ich bisher glücklicherweise nicht in der Lage war, eine Person tatsächlich melden zu müssen.

Wie geht man mit Bashing und Trollen um?

Social MediaTrotz dessen habe ich mir aber auch schon einige Gedanken darum gemacht, wie ich persönlich mit „öffentlichen Angriffen“ umgehen würde, die über einen verärgerten Tweet oder angriffslustigen Post hinaus gehen. In den bisherigen zwei aufgetreten Fällen habe ich mich in Fall eins für Ignoranz entschieden. Im zweiten Fall habe ich die Person ganz einfach geblockt. Damit gingen für mich insbesondere zwei Fragen – oder vielmehr Problemstellungen einher.

Bashing kann in sehr unterschiedlichen Formen auftreten und sich manchmal auch nur in Nuancen abzeichnen. Sofern eine öffentliche Beschimpfung nicht ganz eindeutig und verschiedenartig zu interpretieren ist, finde ich es problematisch, die Person sofort zur Verantwortung ziehen zu wollen, da immer noch die Möglichkeit des „Herausredens“ besteht. Somit gilt zumindest für mich: Beachtung schenken? Nein Danke. Meist hat sich die Sache damit auch schon erledigt.

Problemstellung zwei: Was sollte man tun, wenn das Bashing nicht aufhört? Dazu stehen einem von Haus aus netzwerkabhängige Funktionen zur Verfügung. Man kann natürlich vorerst versuchen, mit der anderen Person in Kontakt zu treten und die Sache zu klären. Das hängt aber immer auch von der jeweiligen Situation ab. Andererseits ist es möglich, die jeweiligen Person zu melden oder blocken. Im schlimmsten Fall würde ich mich mit meinem Rechtsanwalt in Verbindung setzen und mögliche weitere Schritte besprechen. Meines Erachtens ist aber sehr wichtig, sich nicht auf das Bashing „einzulassen“ und auf ähnlicher Ebene zu kommunizieren.

Fazit – wie sozial sind soziale Netzwerke ?

Nimmt man alle Komponenten zusammen, möchte die Mehrheit der User soziale Netzwerk nutzen, um zu kommunizieren und Spaß zu haben. Die Beweggründe sind damit positiver Natur. Außerdem gehen meines Erachtens Netzwerke wie Facebook und Google Plus in den Nutzungs- und Verhaltensbedingungen sehr genau darauf ein, wie das digital-soziale Miteinander gestaltet werden soll. Die Schwierigkeit sehe ich hier jedoch immer in der „Auslegungssache“ der Situation. Einige Beispiele sind eindeutig, andere wiederum nicht.

Weniger Anonymität = mehr soziales Verhalten?

Wichtig und richtig finde ich es aus diesem Blickwinkel, dass Netzwerke wie Google Plus, auf einen Klarnamenzwang setzen. Zwar ist der Klarname nach Punkt 13 der Google-Richtlinien zwar noch aus anderen Gesichtspunkten diskutabel, er hilft im Hinblick auf ein soziales Miteinander meines Erachtens jedoch, dass eine Komfortzone der Anonymität mehr oder minder gar nicht erst existiert und jeder mit seinem Namen für die Dinge steht, die er von sich gibt.

Es trifft mit Sicherheit nicht auf jeden zu, aber ich bin davon überzeugt, dass steigende Anonymität zu weniger sozialem Verhalten beiträgt. Und im Umkehrschluss weniger Anonymität im Internet soziales Verhalten stärkt. Es ist sehr einfach, jemanden unter einem Decknamen und damit unerkannt zu beleidigen und zu beschimpfen. Anonymität gibt Sicherheit und schließlich Stärke. Würde man sich real gegenüberstehen, würde den Meisten jenes Verhalten aus Angst / Unsicherheit gar nicht erst einfallen.

Das bedeutet nicht, dass Diskussionen und Streitgespräche zu diversen Themen nicht möglich sind. Es verändert jedoch die Art und Weise, wie Dinge argumentiert und bewertet werden.

„Gefällt mir nicht“ gibt es nicht

dislike buttonEines der besten Beispiele für ein soziales Miteinander in virtuellen Netzwerken ist das Nichtvorhandensein eines „Gefällt mir nicht“-Buttons bei Facebook. Eine solche Möglichkeit  spiegelt neben einigen anderen Faktoren eine negative Haltungen anderen Personen oder Dingen wider. Gefällt mir etwas nicht, steht es mir frei, dies zu ignorieren. Wenn ich will, muss ich gar nichts mögen. Ein solcher Button würde meines Erachtens jedoch die Hemmschwelle zu Tyrannei, Einschüchterung und Schikane enorm senken, was wiederum den Facebook-Grundsätzen widerspricht.

Die Art und Weise macht´s

Streitigkeiten und auch erhitzte Gemüter gehören ebenso zum Miteinander wie ein harmonischer Austausch. Die Frage ist jedoch, wie dies erfolgt. Jeder hat sich mit Sicherheit auch schon mal über Meinungen und Personen im Web aufgeregt, doch genau an diesem Punkt überlege ich mir, wie ich meine Meinung „an den Mann“ bringen kann und es tun würde, wenn diese Situation sich in einem persönlichen Gespräch ergäbe.

Zumal ich der Meinung bin, dass man mit einer plumpen, bösartigen, aggressiven o.ä. Ausdrucksweise der eigenen Meinung sowieso viel weniger erreicht, als die Dinge so zu formulieren, dass sich der andere dieser annehmen kann.

Social Media ist sozial – mit Lücken

Im Endeffekt möchte ich behaupten, dass das soziale Miteinander in sozialen Netzwerken den Großteil des Umgangs untereinander ausmacht. Nicht zuletzt, weil dieses durch verschiedene Maßnahmen und Reglementierungen der Netzwerke selbst gestärkt und gefördert wird. Andererseits gibt es auch viele Lücken und ich bezweifle, dass diese nicht auch noch in vielen Jahren bestehen werden. Diese „Lücken“ ergeben sich durch:

  • das Verhalten des Menschen
  • Interpretation von Verhalten und Aussagen
  • die bestehende Möglichkeit der Anonymität
  • damit einhergehend: fehlende Möglichkeiten von Profil-Verifizierungen

 

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

10 Kommentare

  1. Pingback: Ist Social-Media sozial?
  2. Zunächst einmal muss ich sagen: großartiger Artikel. Gefällt mir sehr gut. Äußerst umfangreich, aber sehr interessant und informativ.

    Nun zum zweiten Punkt, meiner Meinung.
    Auch wenn ich damit nicht gerade den Kern deines Beitrags treffe und womöglich daran vorbeirede, so möchte ich dennoch auf die Phrase „soziales Web“ zu Sprechen kommen.

    Auch wenn ich mich neben dem Studium sehr intensiv mit dieser Thematik beschäftige und Social Media in meinem Berufswunsch eine Rolle spielt, so möchte ich dennoch loswerden, dass das Web eine einzige Entfremdung menschlicher Werte und Normen ist.

    Aus aktuellem Anlass denke ich, sollte man stets zwischen Informationsverteilung und Verteilung privater Inhalte trennen. Doch mit Netzwerken wie Facebook wird es schwer diesen Weg zu gehen.
    Über die Chatfunktion ist und vorallem muss man ständig und überall erreichbar sein. So kann es auch schnell mal passieren, dass statt des Telefons zum Chat gegriffen und Probleme nicht mehr von angesicht zu angesicht sondern von Computer zu Computer an den jeweils anderen herangetragen werden.

    Mit „sozial“ hat das meiner Ansicht nach wenig zu tun. Ich denke, man sollte neben der Sichweise auf die allgemeine Definition auch einen Blick auf die Soziotope selbst richten und Aussagen darüber treffen.

    Wenn ich die Wahl hätte ich nicht zwingend auf Netzwerke wie Facebook angewiesen wäre, dann hätte ich meinen Account schon längst deaktivieren lassen!

    Liebe Grüße,

    Patrick

  3. Die Frage ist gut – da könnte Susanne Popp einiges zu beisteuern. Die hat nämlich erlebt wie asozial sich einige Leute in den sozialen Netzen verhalten. Klar, es geht um Geld, gefakte Profile und unlauteren Wettbewerb. Merke: Sozial endet da, wo der Kommerz anfängt! Neugierig geworden? Dann mal hier reinschnuppern: http://dialogtexte.com/
    Krimi Pur!

  4. Kurz und knapp: Toller Artikel!
    Der Rest: Ich mag die Namensnennung in Netzwerken wie bspw. Google Plus. Es gibt für mich einen persönlicheren Teil aus. Auf der anderen Seite mag ich in Netzwerken, deren Hintergrund nicht die direkte Kommunikation miteinander ist (aber dennoch Social Media sind), wie bspw. Tumblr auch deren freie Möglichkeiten. Ich denke schon, dass gewisse Äußerungen und ähnliches schneller einen Weg in die freie Umlaufbahn finden, wenn man nicht seine Identität daran knüpfen muss. Allerdings finde ich hier die Überlegung von mindestens zwei Dingen nennenswert: Jeder weiß dass Agenturen (auch wir) uns über bestimmte Personen informieren. Mit Klarnamen geht das fix und mit den richtigen Tools oder auch einfach nur Google recht gut, wenn man weiß wie man mit Google umspringen muss. Doch muss wirklich jede Äußerung so seinen Weg finden? Sollte es nicht auch einen gewissen Spielraum geben, den eigentlich die suchenden Unternehmen einräumen müssten, dies aber natürlich nicht tun und man selbst auf den Trichter kommen muss?

    Für mich persönlich ist ein Zitat vom Erfinder der E-Mail ganz gut: Die E-Mail hat einen Vorteil – man muss nicht direkt antworten, es bleibt Zeit zum nachdenken.

    Wäre im Social-Web auch nicht unbedingt verkehrt, jedoch hätten dann die Anbieter weniger „Laufkundschaft“, wir weniger Werbeeinblendungen und wir untereinander auch weniger Stoff zum drüber schmumzeln oder sich maßlos drüber aufzuregen. Hmm.

    Wie dem auch sei: Mich gibt’s persönlich. ;)

    Liebe Grüße, Andi

    1. Danke, Andi! :-) Schöner Gedankengang mit dem Zitat zur eMail – aber wie Du schon sagst, dann wäre es auch irgendwie nicht mehr „Social Media“. Im Endeffekt lande ich immer wieder dabei, dass vor allem Privatpersonen sich geschockt darüber geben, was nicht alles im Internet über sie veröffentlicht werden kann. Wenn es aber darum geht, sich nicht anonymisiert, sonder „identifiziert“ im Netz zu bewegen (Auflösung der Anonymität = verantwortungsvolleres Verhalten), dann schreit man auch auf. Bis sich dieser seltsame Kreis auflöst, wird es wohl noch ein ganzes Stück dauern.

      LG

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