Die wichtigsten Versicherungen für Selbständige 2015

Versicherungen
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Mit dem Schritt in die Selbständigkeit muss man sich zwangsweise auch mit dem Thema Versicherungen beschäftigen. Gerade zu Beginn der Selbständigkeit müssen einige Entscheidungen getroffen werden: bleibe ich in der gesetzlichen Krankenversicherung oder wechsel ich in eine private Krankenversicherung? Brauche ich eine Gewerberechtsschutzversicherung oder reicht mir erst einmal eine Betriebshaftpflichtversicherung? Wie versichere ich den Firmenwagen am günstigsten und brauche ich eigentlich eine Altersvorsorge?

Krankenversicherung & Krankenzusatzversicherung

Wer hauptberuflich selbständig ist, muss sich auch selbst in einer Krankenversicherung versichern. Als Selbständiger hat man zwar den Vorteil entscheiden zu können, ob man weiterhin freiwillig gesetzlich versichert sein möchte oder in eine private Krankenversicherung wechselt – auf der anderen Seite ist dies auch keine ganz einfache Entscheidung, da der Wechsel zurück von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr ohne Weiteres möglich ist.

Während der Existenzgründung ist es oft eine Frage der finanziellen Mittel, welche Versicherungsform am günstigsten ist. So wird die gesetzliche Krankenversicherung beispielsweise anhand des steuerlich ermittelten Gewinns berechnet. Je nach gesetzlicher Krankenkasse und eventuellen Zusatzbeiträgen, die auch seit Anfang 2015 im Rahmen der Beitragsreform bei einigen gesetzlichen Krankenkassen anfallen, fallen hierfür ca. zwischen 14,6% und 15,5% an.

Bei der Berechnung der Krankenkassenbeiträge spielen für Selbständige auch unterschiedliche Beitragsbemessungsgrenzen eine wichtige Rolle. So beträgt die grundsätzliche Beitragsbemessungsgrenze 4.125 Euro. Sollten die Einnahmen jedoch deutlich darunter liegen, ist es möglich, einen Antrag zu stellen, sodass die Beiträge auf geringere Einnahmen berechnet werden.

Die Mindestbemessungsgrundlage beträgt jedoch 1.417,50 Euro (ohne Einbeziehen des Gründungszuschuss – hierfür werden andere Grenzen herangezogen). Das bedeutet, dass die Krankenkassenbeiträge für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung bei einem Beitragssatz von 15,5% minimal bei ca. 219 Euro liegen. Hinzu kommen die Kosten für die gesetzliche Pflegeversicherung, die mit weiteren 2,35% zu Buche schlägt.

Schlussendlich ist es ein Abwägen von Leistungen und Kosten, die schließlich entscheiden, ob eine private oder eine gesetzliche Krankenversicherung zur Absicherung die bessere Variante ist.

Wer sich für die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung entscheidet, kann die Leistungen dieser Versicherung übrigens über eine Krankenzusatzversicherung aufstocken. Das ist zum Beispiel mit einer Zahnzusatzversicherung möglich, die die Leistungen der gesetzlichen KV erweitert.

Gewerbeversicherungen & Betriebshaftpflichtversicherung

Neben der privaten Haftpflichtversicherung benötigt auch das Gewerbe eine grundlegende Absicherung. In der Regel erfolgt das in Form der sogenannten Betriebshaftpflichtversicherung.

Die Betriebshaftpflichtversicherung, sowie einige andere Versicherungen für Gewerbe werden unter dem Begriff Gewerbeversicherung zusammengefasst. Welche Versicherungen hier für den Einzelnen Selbständigen tatsächlich sinnvoll und nützlich sind, muss je nach Branche und Tätigkeit am besten mit einem unabhängigem Berater besprochen werden.

Die jedoch wichtige Versicherung ist in diesem Bereich die Betriebshaftpflicht. Diese deckt Schäden ab, die man als Unternehmer bzw. Unternehmen an Dritten verursacht. Als IT-Dienstleister kann das beispielsweise der Verlust von Daten eines Kunden sein. Aber auch hier sollte man darauf achten, dass die Betriebshaftpflicht typische Schadensfälle der eigenen Branche abdeckt und im Fall des Falles auch wirklich greift.

Weiterführende Formen der Gewerbeversicherung sind außerdem zum Beispiel die Verdienstausfallversicherung, sowie Gewerberechtsschutzversicherungen. Wenn es jedoch besonders zu Beginn der Selbständigkeit darum geht, grundlegend abgesichert zu sein, spielen diese Versicherungsformen in diesem Zeitraum wohl eher noch eine untergeordnete Rolle.

KFZ-Versicherung

Die meisten Selbständigen haben Kundenkontakt und nutzen dazu entweder den privaten PKW oder einen Firmenwagen, um schnell von Kunde A zu Kunde B oder zurück ins Büro zu gelangen.

Für private oder gewerblich genutzte PKWs gibt es eine Versicherungspflicht. So muss bei der Anmeldung des PKWs bei der KfZ-Behörde mindestens eine KfZ-Hafptlichtversicherung nachgewiesen werden.

Im Rahmen der KfZ-Versicherung ist die Haftpflichtversicherung jene Versicherungsform, die das Mindestmaß darstellt und um eine Kasko-Versicherung ergänzt werden kann oder sollte. Vor allem bei Neuwagen und hochwertigen Autos bietet sich die zusätzliche Absicherung über die Vollkasko-Versicherung an. Andernfalls genügt eventuell auch eine Teilkasko-Versicherung, die nicht nur Schäden Dritter, sondern auch Schäden am eigenen Auto bspw. durch höhere Gewalt, Brand, Explosion, Blitz, Hagel etc. abdeckt. Was genau alles durch eine Teilkasko- oder Vollkasko-Versicherung zusätzlich abgedeckt wird, muss je nach Versicherungsanbieter geprüft und verglichen werden.

Altersvorsorge & Rentenversicherung

Zu guter Letzt spielt natürlich nicht nur die Absicherung in der Gegenwart für Selbständige eine Rolle, sondern auch die Absicherung der Zukunft. Generell sagt man: je früher vorgesorgt wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass die geschaffene Rente später auch zum Leben ausreichen wird.

Wir unterscheiden in diesem Punkt zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und der privaten Altersvorsorge. In Deutschland steht es Selbständigen frei, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Die meisten Selbständigen entscheiden sich jedoch für die private Altersvorsorge.

Die private Altersvorsorge kann in Form einer oder mehrerer Lebenversicherungen erfolgen. Auch der Kauf von Immobilien kann als Altersvorsorge betrachtet werden. Aber auch Rürüp-Rente und Riester-Rente können für Selbständige Modelle der Altersvorsorge sein.

Fazit

Es gibt einige Versicherungen, die schlichtweg von gesetzlicher Seite her bereits Pflicht sind. Dazu zählen unter anderem die Krankenversicherung und die Haftpflichtversicherung für den Firmenwagen. Wer besonders zu Beginn der Selbständigkeit auf das Budget achten muss, sorgt für eine gute Basis-Absicherung in allen Bereichen und kann diese mit dem Ausbau und der Entwicklung des Unternehmens ausbauen. Hier können beispielsweise Aspekte wie die Berufsunfähigkeit, eine verstärkte Altersvorsorge, die Rechtsschutzversicherung oder auch Krankenzusatzversicherungen eine Rolle spielen.

 

Bild: pixabay.com

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

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