Das Gegenteil von Twitter? Path!

50 Freunde sind genug! Das in etwa könnte der Slogan des neuen Anti-Social-Networks „Path“ sein. Nach Monaten der Diskussion und Mutmaßungen um dieses neuartige Anti-Netzwerk, wurde die Plattform nun gelauncht. Von den Machern als „The Personal Network“ beschrieben, liegt die Zielsetzung in gegenteiliger Richtung von Netzwerken wie Twitter oder Facebook, bei denen es unter anderem darauf ankommt, Inhalte mit einer größtmöglichen „Freundes- oder Follower-Masse“ zu teilen. Path macht hingegen bei 50 Freunden dicht. Basierend auf den Theorien des Oxford-Professors Robin Dunbar, liegt die maximale Anzahl an sozialen Beziehungen, die ein Mensch tatsächlich pflegen kann bei 150 Personen.

Besondere Aufmerksamkeit genießt das Projekt insbesondere, da sich im Gründerteam unter anderm der Facebook-Ehemalige Senior Platform Manager Dave Morin und Napster Co-Gründer Shawn Fanning einreihen.

„Weil das persönliche Netzwerk auf 50 nahestehende Freunde und Familienmitglieder begrenzt ist, kann man immer darauf vertrauen, dass man jederzeit private Nachrichten posten kann – egal wie persönlich sie sind.“ das zumindest schreibt man im Blog von Path – hinzugefügt wird der Nachsatz „Path ist ein Ort, wo Du wirklich Du selbst sein kannst.“.

Nur ein Anti-Netzwerk?

Path ist nicht nur einfach ein Anti-Netzwerk, sondern wird von vornherein recht clever vermarktet. Im Grunde ist Path vorerst „nur“ eine Applikations-Suite – seit heute ist die erste Path-iPhone-App auch bei iTunes verfügbar. In naher Zukunft folgen weitere Applikationen für andere Phone-Hersteller. Zu Beginn fokussiert man sich auf das private Teilen von Fotos, zu denen drei weitere Informationen gepostet werden können: „wer, was und wo“. Ein weiteres Anti-Indiz für dieses Netzwerk ist, dass sämtliche Likes, Kommentare und Teilen-Funktionen gar nicht erst vorhanden sind. Intimität schlägt Viralität.

Schließlich stellt sich die Frage, ob eine „Anti-Haltung“ so viel User anziehen kann, dass es Grundlage für ein weiteres Erfolgs-Rezept sein ist. Ist es wirklich die Intimität, die die User wollen oder doch die Exklusiviät?

Wie sich Path entwickelt – darüber werde ich euch natürlich auf dem Laufenden halten!

Aber nun ihr: wäre Path ein Netzwerk, dass ihr nutzen würdet? Und wenn, dann ausschließlich oder neben Twitter und Facebook? Auf Eure Antworten bin ich gespannt!

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

5 Kommentare

  1. Ich würde Path nicht unbedingt nutzen. Twitter und Facebook nutze ich sowieso hauptsächlich nur um meine Projekte im Netz zu verbreiten.

    Statt Path zu nutzen würde ich ganz anders Kontakt mit meinen echten Freunden aufnehmen (E-Mail, Telefon…).

    Mich würde dieser Service nicht wirklich ansprechen. ;)

    Was ist mit dir Jasmina? Nutzt du diesen Service schon intensiv bzw. hast du es vor oder guckst du dir Path nur an wie es sich im allgemeinen entwickelt?

  2. Sich zu beschränken fällt dem Typus Mensch in den meisten Fällen schwer. Während es bei Dingen die man kaufen kann zu einer Handlung in der Richtung „wenn es nur wenig gibt, kaufe ich es lieber, bevor es ein anderer bekommt“ führt, wird es bei Dingen die man Nutzen kann eher abgelehnt etwas zu gebrauchen, dass von Anfang an ein Limit setzt.

    Wer also Social Networks nutzt um größtmögliche Aufmerksamkeit zu erzielen, fällt als Nutzer für Path eigentlich weg. Und wer wirklich zielgerichtet Kontakte pflegen will, wird sicher den Weg wählen den Paul beschrieben hat.

    Allein die Aussage „persönlich“ in Verbindung mit Online Netzwerk (oder mail, oder sms oder…) lässt mich schaudern. Persönlich ist der direkte Kontakt , alles andere nur ein Mittel zur Kontaktaufnahme oder Kontaktpflege. Ein wichtiger Punkt, aber nicht der wichtigste.

  3. Pingback: Shortcuts #6. | claudio schwarz – c.schwarz – claudioschwarz.com

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