Social Media in Unternehmen – ist Facebook zu kompliziert? [Infografik]

Die Facebook Infografik von letzter Woche scheint einigen gefallen zu haben, weswegen es in dieser Woche gleich mal frisches „Infographik-Futter“ gibt. Dieses Mal geht es um Social Media und dessen unternehmerische Nutzung. Klingt ziemlich trocken, ist es aber nicht. Speziell bei dieser Infographik, die vorzugsweise aus Daten von Mashable, SocialMediaRockstar und The Nielsen Company besteht, sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die gar nicht so für das sprechen, was derzeit im Bereich des unternehmerischen Handelns im Social Web so oft beschrieben wird – nämlich, dass Facebook das „Non plus ultra“ der Social Media-Plattformen ist. Hier aber erst einmal die komplette Graphik von InsideView.

Social Media Infographik – Klicken, um zu vergößern

Sind Blogs und Facebook für Unternehmen doch zu kompliziert?

Google, Bing und Facebook sind in den letzten Jahren zu den drei größten Online-Brands gewachsen, gefolgt von Yahoo, Microsoft und Youtube. Daraus könnte man bereits schließen, welche Möglichkeiten des Social Web von Unternehmen am häufigsten genutzt werden. Diese  Betrachtung jedoch zeigt ein etwas anderes Bild. Betrachtet man eine exemplarische Auswahl von 100 global tätigen Unternehmen, besitzen 65% davon einen aktiven Twitter-Account. 54% jedoch nur ein Facebook-Profil, 50% sind bei Youtube aktiv und lediglich 33% verfügen über einen Blog bzw. ein RSS-Feed.

Dabei wird doch immer davon gesprochen, dass Facebook derzeit regelrecht überschwemmt wird – ob nun von Privatpersonen oder Unternehmen. Gar war zu lesen, dass so manche Unternehmung komplette Webpräsenzen einstampften, um nur noch auf Facebook aktiv zu sein. Oder zeigt dieses Bild vielmehr, dass es wesentlich einfacher und unkomplizierter ist, über Twitter unternehmerisch aktiv zu werden als über Facebook?

Auch wenn es darum geht, B2B-Traffic zu generieren, taucht Facebook erst etwas weiter hinten auf. Nummer 1 in dieser Kategorie ist die Online-Plattform LinkedIn, gefolgt von Reddit und Wikipedia. Direkt dahinter folgt bereits Twitter und erst danach Facebook. Weiter geht es bei der Betrachtung unternehmerischer Social Media-Aktivitäten. Im Durchschnitt werden hier 27 Tweets pro Woche veröffentlicht. Bei Facebook sind es lediglich 3,6 Posts pro Woche. Deutlich weniger Aktivitäten existieren im Bereich der Videos (Youtube) und der Blogs, was aber auch mit dem Aufwand dieser Medien in Zusammenhang steht. Zusammengefasst bedeutet das bis zu diesem Punkt jedoch: Twitter wird nicht nur von mehr Unternehmen genutzt, sondern ist auch häufiger durch sie frequentiert.

Vorstellbar ist, dass Twitter häufig die „Einstiegs-Plattform“ für unternehmerisches Handeln im Social Web ist. Die Studie „Social Media Governance 2010“ bestätigt beispielsweise, dass deutsche Unternehmen bislang viel zu unkoordiniert und unsicher mit Social Media-Instrumenten umgehen. Abgesehen von der Erkenntnis, dass die unternehmerischen Fähigkeiten im Social Media Bereich absolut limitiert sind, wurden in dieser Studie bestimmte Skills genauer betrachtet. Das Resultat ist nahezu einen Aufschrei wert, wenn man bedenkt, dass unternehmerische Kenntnisse und Fähigkeiten oft nicht einmal über den Durchschnitt hinaus kommen (siehe beispielsweise „Experience in the management of web communities“ oder „Experience in the development of social media strategies“)

http://www.ffpr.de/de/news/studien/social_media_governance_2010_en.html

Liegt also in der Kombination aus Unkenntnis und „Schwierigkeitsgrad“ einzelner Netzwerke der Grund dafür, dass Facebook unternehmerisch seltener genutzt wird als Twitter? Oder ist Twitter möglicherweise ein unternehmerisches „Testfeld“ für den Umgang mit dem Social Web, da es deutlich einfacher zu handhaben ist als Facebook? Ist der Dialog bei Twitter einfacher, unkomplizierter und besser zu beobachten? Auf eure Meinungen bin ich gespannt !

 

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

1 Kommentar

  1. Hi, das facebook zu kompliziert ist, kann ich nach meinen Erfahrungen nur unterschreiben! Ich hatte versucht, eine Seite für eine homepage von mir anzulegen. Vielleicht habe ich ja alles verkehrt gemacht, was man nur verkehrt machen kann!? Es hat mich etliche Stunden gekostet :-(
    Da lobe ich mir doch Twitter – das hat sofort funktioniert. Ich glaube gerne, dass dies als Einstieg ins Social Web genutzt wird. Allerdings kann es sich hierbei nur um einen Einstieg handeln. Die Möglichkeiten in facebook zu werben sind einfach zu verlockend, um sie dauerhaft ignorieren zu können!

    Gruß,
    Stefan

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