Als Betreiber eines Onlineshops gehören Fehler zum Lernprozess. Wer erfolgreich verkaufen will, muss jedoch aus ihnen lernen und sollte jeden Fehler maximal einmal machen. Ich habe sechs davon aufgeführt, um dir einige Beispiele und Lösungsansätze zu präsentieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Impressumspflicht vergessen: Jetzt Anbieterkennzeichnung einpflegen!
- 2 2. Kontaktdaten schlecht auffindbar: Kontaktinformationen sichtbar platzieren!
- 3 3. Knappe Artikelbeschreibungen: Informiere richtig über Produkte!
- 4 4. Kunden vernachlässigen: Prüfe deine Zielgruppe!
- 5 5. Unterschätzte Farben: Farbtöne clever einsetzen!
- 6 6. Komplizierter Bestellprozess: Jetzt vereinfachen!
- 7 Fazit
1. Impressumspflicht vergessen: Jetzt Anbieterkennzeichnung einpflegen!
Ein Onlineshop ohne Impressum erweckt bei Kunden kein Vertrauen. Da du als Shopbetreiber sowieso verpflichtet bist ein ordentliches Impressum einzufügen, solltest du das umgehend tun. Bedenke, dass du bei fehlendem oder unvollständigem Impressum sogar Abmahnungen riskierst. Die Impressumpflicht basiert auf dem § 5 Telemediengesetz (TMG), das du online unter www.gesetze-im-internet.de beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz einsehen kannst.
Die Impressumpflicht soll zum einen gewähren, dass sich Seitennutzer über den Seiteninhaber informieren können und zum anderen, dass durch die Platzierung einer ladungsfähigen Adresse eine gerichtliche Durchsetzung von rechtlichen Ansprüchen möglich ist.
Entscheidend ist, dass das Impressum entsprechend der Rechtsform gestaltet sein muss. So kommt es beispielswiese zu Abweichungen zwischen GmbHs und einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Damit du beim Impressum keine Fehler machst, solltest du dich detailliert über die gesetzlichen Vorschriften informieren.
Viele versäumen es unter anderem Umsatzsteuer-ID, Rechtsform oder Kontaktangaben korrekt anzugeben. Welche allgemeinen Informationspflichten zu beachten sind, erfährt du auf der verlinkten Seite unter § 5.
2. Kontaktdaten schlecht auffindbar: Kontaktinformationen sichtbar platzieren!
Das Vertrauen zwischen Verbraucher und Händlern hat in der Vergangenheit stark gelitten. Gerade online sorgen schlechte Erfahrungen und Kundenmeinungen für zunehmende Kritik. Damit deine Kunden dich als seriös und kundenfreundlich einstufen, solltest du Kontaktdaten gut sichtbar platzieren. Die Möglichkeiten reichen hier von einer Kundenhotline über Kontaktformulare mit Rückrufservice bis zum Kundenchat. Footer, Header und Sidebar eignen sich hervorragend für die Kontaktinformationen.
3. Knappe Artikelbeschreibungen: Informiere richtig über Produkte!
Wenn Kunden nicht im stationären Einzelhandel, sondern online shoppen, möchten sie dort genauso viele Informationen zu Produkten finden, wie in einem Ladengeschäft. Da sich das Angebot weder anfassen noch testen lässt, muss die Produktbeschreibung online sogar noch wesentlich umfangreicher sein.
Und obwohl das im Grunde jeder so sieht, machen viele Shopbesitzer den Fehler und beschreiben ihre Produkte nur knapp. Sie versetzen sich nicht in die Lage ihrer Kundschaft. Aufgrund dessen bricht eine nicht zu unterschätzende Anzahl Besucher den potenziellen Einkauf frühzeitig ab. Sie suchen die Informationen bei der Konkurrenz und kaufen dort, wo ihnen der Händler die gewünschten Infos bereitstellt.
Anhand eines reellen Beispiels, das mir im Internet aufgefallen ist, möchte ich dir zeigen, wie es besser geht: Im Markenshop für Accessoires und Reisegepäck unter www.stilwahl.de ist mir die Rimowa Salsa Trolley und Koffer Serie mit einer vorteilhaften Produktpräsentation aufgefallen.
Auf der Unterseite zur Produktreihe Salsa sind zunächst alle dazugehörigen Artikel übersichtlich aufgeführt. Dabei hat man sich auf Artikelbezeichnung, Gewicht, Fassungsvermögen, eine Reisedauer-Empfehlung sowie den Preis konzentriert. Zudem hat der Kunde hier die Möglichkeit sich den Koffer in unterschiedlichen Farben anzuschauen. Er muss mit der Maus lediglich über die Farbenhinwiese „fahren“ und schon wird das Produkt farblich hinterlegt.
Beim Klick auf ein Produkt gelangt man zur Artikelbeschreibung. In meinem Beispiel zum Rimowa Salsa Trolley Business. Positiv zu bewerten sind nicht nur die zahlreichen Produktfotos, mit dessen Hilfe ich mir als Besucher einen guten Eindruck verschaffen kann. Auch die ausführlichen Produktinformationen sowie die stichpunktartig arrangierten Ausstattungsmerkmale erleichtern die Auswahl.
Ganz unten auf der Produktseite wird ergänzend auf eine kostenlose Polierpaste hingewiesen, die jeder Käufer eines Koffers aus Polycarbonat als Dankeschön erhält. Warum ich das erwähne? Weil auch dieses kleine Detail große Wirkung bei Kunden zeigt. Denn Anmerkungen zu kostenlosen Geschenken beeinflussen die Kaufbereitschaft des Kunden positiv und mindern die Hemmschwelle zum Bestellen.
Bedenke bei der Gestaltung deiner Produktseiten, dass Bilder mehr sagen als tausend Worte. Arrangiere daher mehrere Fotografien von deinen Produkten, damit sich der potenzielle Käufer diese gut vorstellen kann. Weniger als vier Bilder sollten es nicht sein. Präsentiere Produkte von allen Seiten.
Nutze multiple Abbildungen und füge eine Zoom-In Funktion hinzu. Achte darauf, dass die Bilder groß genug dargestellt werden! Spare auch nicht am Text. Beschreibe deine Ware authentisch. Stichpunktartig aufgeführte Merkmale erlauben es eiligen Kunden sich schnell und bequem einen Eindruck zu verschaffen.
4. Kunden vernachlässigen: Prüfe deine Zielgruppe!
Du wählst zuerst deine Produkte aus und beschäftigst dich dann mit dem Bedarf deiner Kunden? Dann verlässt du dich eindeutig auf die falsche Reihenfolge. Wenn du mit deinem Shop Erfolg haben und Gewinne erzielen willst, solltest du vor dem Wareneinkauf ein sorgfältiges Kundenprofil erstellen.
Schließlich sollte dein Shop genau das bieten, was deine Zielgruppe braucht. Nur dann besteht die Chance auf langfristigen Erfolg. Analysiere deinen idealen Kunden mit Adleraugen und versuche den Shop exakt auf seine Bedürfnisse abzustimmen.
5. Unterschätzte Farben: Farbtöne clever einsetzen!
Dass Farben in direktem Zusammenhang zur Kaufentscheidung stehen, weiß nicht jeder. Falls auch du dir über die Macht der Farben nur wenig Gedanken machst, solltest du das schleunigst nachholen. Wer Farbtöne clever nutzt, kann seinen E-Commerce Umsatz steigern. Das Onlinemagazin www.channelpartner.de hat zum Thema E-Commerce eine praktische Bildergalerie integriert, welche die Bedeutung von Farben in Onlineshops verdeutlicht. Ich habe einige der wichtigsten Farben mit dazugehöriger Info tabellarisch aufgeführt:
Farbe | Bedeutung |
Rot | Ideal für Ausverkäufe und Rabattaktionen. Verursacht beim Kunden das Gefühl der Eile. |
Schwarz | Unterstreicht besonders exklusive Produkte. |
Blaue | Optimal für Branchen, die vom Vertrauen der Seitenbesucher abhängig sind, wie Versicherungen und Banken. |
Grün | Kann die Verweildauer in Shops verlängern. Erweckt den Eindruck von Wohlstand. |
Orange | Bietet sich für Call-to-Action (CTA) Buttons an. Fordert zum Bestellen / Kaufen auf. |
6. Komplizierter Bestellprozess: Jetzt vereinfachen!
Hat sich ein Kunde für Produkte entschieden, bist du immer noch nicht auf der sicheren Seite. Einer der verheerendsten Fehler, die den Kunden zu diesem Zeitpunkt des Kaufvorgangs vom Bestellen abbringen kann, ist ein ungünstig gestalteter Bestellprozess.
Dauert es dem User zu lang bis er beispielsweise seine Zahlungsdaten eingeben kann oder wird die Bestellung durch zu viele Schritte erschwert, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Abbruch hoch. Vereinfache die Bestellung so gut wie möglich! Im Idealfall können deine Kunden Adresse, Zahlungsart und Versandarten auf nur einer Seite bearbeiten. Auch rechtliche Belehrungen sollten integriert werden und keinen zusätzlichen Schritt erfordern. Deine Besucher werden es dir danken.
Fazit
Diese Liste ist längst nicht vollständig. Mit deinem Onlineshop kannst du noch viele andere Fehler machen, die dich wertvolle Kunden kosten. Informiere dich intensiv über die ideale Gestaltung eines Shops und verabschiede dich von dem Gedanken, dass ein Onlineshop, den du heute erstellst, morgen noch genauso gut funktioniert. Da sich Markt und Kunde ständig verändern, musst du kontinuierlich optimieren.
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