Wofür sind psychometrische Tests gut?

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Jeder hat sich bereits einmal in der Situation befunden, dass er sich beweisen musste. Man sollte seinem Gegenüber zeigen, was man kann und ihn von den eigenen Fähigkeiten überzeugen.

Die Suche nach einem geeigneten Mitarbeiter gestaltet sich zunehmend schwierig. Ist der Bewerber tatsächlich die beste Besetzung für die ausgewiesene Position?

Die Frage nach der richtigen Wahl

Die Anwendung differenzierter psychometrischer Tests kann Gewissheit liefern. Dieses Vorgehen haben sich in den vergangenen Jahren vor allem Unternehmen in den verschiedensten Branchen zu Nutze gemacht und wählen ihr Personal mittlerweile anhand eines ausgeklügelten Befragungs- und Testsystems aus. Doch was genau ist darunter zu verstehen?

Wobei handelt es sich bei so genannten psychometrischen Tests und wofür sind diese gut? In diesem Ratgebertext werden psychometrische Tests definiert, erörtert und praxisnah verständlich gemacht.

Sinn und Zweck

Um festzustellen, ob derjenige, der sich für die ausgeschriebene Position beworben hat tatsächlich dafür geeignet ist, werden von diversen Unternehmen, verschiedenen Institutionen oder auch in der öffentlichen Verwaltung sogenannte Einstellungstests eingesetzt.

Mehrstufige Testverfahren unterstützen die Personalverantwortlichen mithilfe von objektiven Kriterien. So können verschiedene Bewerber unter identischen Bedingungen verglichen werden. Personalentscheide werden somit transparenter und auch fairer getroffen, zugunsten des zukünftigen Mitarbeiters. Mittlerweile sind diese Tests kaum noch aus Bewerbungsverfahren wegzudenken und stellen ein verlässliches Instrument dar, um die ideale Besetzung für eine Position finden zu können.

Der gleiche Test für Ärzt*innen und Bankangestellte?

Natürlich nicht! So individuell die verschiedenen Berufszweige sind, umso orientierter sind die Inhalte an das spezifische Berufsfeld. Psychometrische Tests bezeichnen keine universelle Eignung. Sie verstehen sich jedoch, anhand von DIN 33430, als zentrale Voraussetzung.

Folgende Bereiche werden schwerpunktmäßig überprüft:

  • Persönlichkeit (Motivation, Selbsteinschätzung, Kommunikationsfähigkeit, Zuverlässigkeit)
  • Wissen (Allgemeinwissen, Rechtschreibung, Praktische Mathematik, Fremdsprachen, Berufliches Wissen)
  • Intelligenz (Logisches Denken, Räumliche Vorstellungskraft, Sprachliche Intelligenz, Numerische Intelligenz, Auffassungsgabe)
  • Konzentration (Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit)

Teilweise verlangen bestimmte Anstellungen auch spezifische Persönlichkeitsprofile. Diese werden dann anhand integrierter Persönlichkeitstests ermittelt.

Mithilfe psychometrischer Tests lässt sich anhand von Fragen und Aufgaben herausfinden, ob eine Person in Hinblick auf ihre Persönlichkeit, ihr Wissen, ihre Befähigung und/oder ihrer Erfahrung für einen Beruf qualifiziert ist. Bereits Schüler stellen sich diesen Testverfahren, um herauszufinden, ob sie überhaupt für ihren Wunschberuf geeignet sind.

Dabei nehmen sie teilweise beachtliche Wege und Kosten auf sich. Unterstützt werden sie hierbei von regionalen Berufsbildungszentren und privaten Unternehmen, die sich auf die Berufsbildung junger Menschen spezialisiert haben. Wichtig ist, dass psychometrische Tests nicht nur stichhaltig sind, sondern auch das messen, was sie messen sollen und übereinstimmende Ergebnisse liefern. Zudem werden sie zwingend von qualifizierten Personen durchgeführt und ausgewertet.

Ein praxisorientiertes Beispiel – Krankenschwester ist nicht gleich Krankenschwester

Das Ziel eines jeden Auswahlverfahrens ist es, den bestmöglichen Mitarbeiter für eine offene Anstellung und auch für das bestehende Team zu finden. Dafür ist es für den Arbeitgeber enorm wichtig die Fähigkeiten des Bewerbers zu kennen.

Es reicht dabei längst nicht mehr aus, dass dieser sich selbst beispielsweise als teamfähig, loyal, pünktlich, freundlich und fachlich kompetent beschreibt. Der zukünftige Arbeitgeber möchte etwas über die Motivation des Bewerbers herausfinden, möchte wissen, was diesen interessiert und was ihn als Person ausmacht. Leider bieten Bewerbungsverfahren meist wenig Zeit um genau das herauszufinden. Zudem bewerben sich häufig auf eine Position eine Vielzahl an allfällig hervorragenden Mitarbeitern. Doch welcher ist nun der Passende für diese Anstellung?

Zwei junge fachlich versierte Krankenschwestern bewerben sich auf eine Anstellung in einer mittelgroßen Klinik. Doch sind auch beide gleichermaßen geeignet? Ein psychometrischer Test wird den Arbeitgeber dabei unterstützen genau das herauszufinden. Letztendlich werden darüber hinaus auch die Biografie des Bewerbers und dessen Problemlösungsstrategien darüber entscheiden, ob er den Job bekommt.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass auch psychometrische Tests keine hundertprozentige Garantie dafür darstellen, dass der Bewerber die beste Wahl darstellt. Deswegen ist es von besonderer Bedeutung, dass Einstellungstest auch ein strukturiertes Interview beinhalten. Das erleichtert die objektive Beurteilung und erlaubt eine faire und transparente Auswertung. Die Kandidaten müssen zwingend aus verschiedenen Perspektiven beurteilt werden und somit die Möglichkeit erhalten anhand ihrer persönlichen und beruflichen Fähigkeiten zu überzeugen.

Das Ziel von psychometrischen Tests ist nicht ein Richtig oder Falsch zu definieren, sondern, wie im vorliegenden Beispiel, die kompetenteste Krankenschwester zu finden. Hierbei geht es nicht nur um einen reinen Leistungstest, sondern vielmehr darum, ob sie emphatisch ist und den bevorstehenden beruflichen Anforderungen gewachsen ist.

Sie muss nicht nur flexibel in ihrem Denken sein, sondern auch bereit sich weiterzuentwickeln und in einem Team funktionieren. Besonders wichtig ist hierbei auch der Umgang mit den Patienten und deren Angehörigen. Das alles sind Eigenschaften, die unmöglich anhand eines „einfachen“ Bewerbungsinterviews herauszufinden sind.

Der Blick geht ins Detail

Die Bewerber dürfen Multiple-Choice-Fragen aus verschiedenen Kompetenzbereichen beantworten und angeben, welche Aussagen am ehesten auf sie zutreffen. Es sind zudem auch offene Fragen möglich. Hier haben die Kandidaten die Möglichkeit zu beschreiben, wie sie in beschriebenen Situationen reagieren würden.

Da psychometrische Test bereits seit vielen Jahren auf dem Markt sind und auch online trainiert werden können, ist es von herausragender Bedeutung, dass diese nicht vorausschaubar sind. So wird doch kein Bewerber in einem beruflichen Auswahlverfahren gern zugeben, dass er in einer stressigen Situation schnell einmal den Überblick verliert.

Ein einfaches Onlineverfahren kann durchaus hervorragend geeignet sein, um eine Vorselektion zu treffen. Dennoch ist es in einem weiteren Schritt des Auswahlverfahrens unerlässlich einen berufsbezogen psychometrischen Test zu verwenden. Diese sind aufwendiger und beanspruchen einen größeren Zeitrahmen. Es ist zudem unabdingbar, dass der Arbeitgeber hier einen guten Marktüberblick besitzt und Stärken und Schwächen der einzelnen Verfahren kennt. Bewerbungsverfahren müssen zwingend zeitlich gut geplant und durchstrukturiert werden.

Die Auswertung der Testergebnisse sollte ausschließlich durch geschultes Personal erfolgen. Der Arbeitgeber gleicht die Ergebnisse dann mit seinen Empfindungen und der Einschätzung aus dem Bewerbungsinterview ab. So entsteht nach einem systematischen Prozess ein Gesamtpaket, was den idealen Bewerber identifizieren soll.

Die Vorteile nutzen

Die meisten Bewerber sehen psychometrische Tests als absolut unproblematisch an und haben sogar Freude an diesen teilzunehmen. Sie fordern den Bewerber nicht nur beruflich, sondern auch in seinen persönlichen Kompetenzen. Des Weiteren profitieren alle Mitarbeiter davon, wenn allfällige Fehlbestzungen vermieden werden können und somit ein stabiler Zusammenhalt entstehen kann. Das wirkt sich nicht nur auf die berufliche Einsatzfähigkeit sowie Entwicklung des Unternehmens aus, sondern beeinflusst den Menschen auch im persönlich-privaten Bereich.

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