F-Commerce – so nutzt man Facebook als Online Händler

F-Commerce - Werben und verkaufen bei Facebook - INTERNETHANDEL

Auch wenn Facebook als Unternehmung noch keine 7 Jahre alt ist, hat es im Privatleben vieler bereits einen Stellenwert eingenommen, der eigentlich nur noch mit Google zu vergleichen ist. Über 20 Millionen Facebook-Mitglieder existieren bereits in Deutschland. Das entspricht ca. 25% der gesamten deutschen Bevölkerung. Und: Die Relevanz Facebooks im privaten Umfeld steigt stetig. Dazu trägt unter anderem die immer stärkere Verbreitung von mobilen Endgeräten bei, die für Facebook und Co. spezielle Apps und Anwendungen bereithalten und es damit auf Schritt und Tritt ermöglichen, mit dem eigenen Netzwerk in Kontakt zu bleiben, sich mitzuteilen und zu empfehlen. Der lokalen und globalen permanenten Vernetzung steht praktisch nichts im Wege.

F-Commerce - Werben und verkaufen bei Facebook - INTERNETHANDELBesonders interessant ist, dass 90% der Facebook-Nutzer die für Online-Händler werberelevanteste Zielgruppe ausmachen – dies sind Nutzer zwischen 14 und 49 Jahren. Damit steigerte sich jüngst das Interesse der Online Händler am sozialen Netzwerk Facebook enorm. Was anfangs mit Sternchen, Bewertungen, Kommentaren und individuellen Produktrezensionen begann, führt sich nun in der persönlichen und individuellen Darstellung in sozialen Netzwerken fort: die Zeiten, in denen plumpe Werbebanner die top Online-Werbemaßnahme waren, sind mehr oder minder vorbei. Was zählt, viel verspricht und durch soziale Netzwerke ermöglicht wird, ist die persönliche direkte Empfehlung einer mir bekannten Person. Jederzeit abrufbar, jederzeit greifbar.

Diese Effekte lassen sich natürlich auch unternehmerisch nutzen. Wo sonst ergibt sich die Möglichkeit, derartig hohe Viralität zu erzeugen, so kundennah, direkt und permanent mit Kunden und Verbrauchern zu kommunizieren? Doch wie schlägt man als Unternehmung nun die Brücke von den Möglichkeiten sozialer Netzwerke, insbesondere Facebook, zu den eigenen Interessen? Das Online-Magazin INTERNETHANDEL hat sich in diesem Monat dieser großen Frage angenommen und sie meines Erachtens sehr umfassend beantwortet.

Vorteile der unternehmerischen Facebook-Nutzung

Einer der hauptsächlichen Gründe, sich im Rahmen des Social Media Marketings für Facebook zu entscheiden, liegt darin, dass Facebook schlichtweg das am häufigsten genutzte soziale Netzwerk in Deutschland ist. (siehe Abbildung unten). Mit einem Nutzungsanteil von 53,3% liegt Facebook deutlich vor Xing, Wer-kennt-wen, meinVZ, studiVZ und einigen anderen bekannten Netzwerken. Hinzu kommt die Tatsache, dass 39,2% der Facebook-Mitglieder mindestens ein Mal pro Woche bei Facebook aktiv sind. 

Facebook Nutzung

Wenn die Rate der Aktivität also so hoch ist und man den bedeutende Rolle des Mehrwert der persönlichen Empfehlung durch soziale Netzwerke hinzunimmt, stellt sich die Frage im Allgemeinen also kaum noch, ob es sich lohnen könnte, Facebook unternehmerisch zu nutzen.

Ein weiterer entscheidender Vorteil: die meisten unternehmerischen Aktivitäten lassen sich bei Facebook recht einfach selbst umsetzen. Außerdem sind diese Maßnahmen größtenteils kostenlos, lässt man die Selbstkosten mal außer acht.

In diesem Zuge könnte ein Blick auf die Gründe der Nutzung von Facebook der bislang dort aktiven Unternehmen nicht schaden. Dargestellt wird anhand dieser Abbildung jedoch nicht das Interesse der Unternehmen, sondern auch die Vorstellung der Kunden, als auch der Kundenwunsch.

Von Facebook-Mitgliedern ist somit am häufigsten erwünscht, Neuigkeiten von Unternehmen über Facebook zu erfahren. kundenseitig vermutet wird jedoch, das Unternehmen bei Facebook nur aktiv sind, um Produkte zu verkaufen. Ein gewisses Misstrauen gegenüber bei Facebook aktiven Unternehmen lässt sich hier nicht leugnen.

Warum Unternehmen Facebook nutzen

4 Möglichkeiten Facebook unternehmerisch zu nutzen

Facebook Fanpages für Unternehmen

Aus der Struktur und Funktionsweise des sozialen Netzwerkes Facebook lassen sich somit 4 Möglichkeiten ableiten, wie Facebook schließlich auch unternehmerisch genutzt werden kann. Den größten Part nimmt dabei die „Facebook Fanpage“ ein. Im Leitartikel der INTERNETHANDEL werden Optionen und Vorgehensweise detailliert erläutert. Zu den Schlüsselfaktoren für den Erfolg einer unternehmerisch geführten Facebook Fanpage gehören unter anderem:

  • Die Nutzung von Profilbildern für zusätzliche Informationen und Individualität
  • Das Angebot eines echten Mehrwerts
  • Die Förderung von Diskussionen
  • Der Aufbau echter und relevanter Fans
  • Die Suchmaschinenoptimierung der Facebook-Fanpage
  • Die stete Analyse und Erfolgskontrolle der Facebook-Fanpage

Facebook-Gruppen für mehr Kommunikation

Eine zweite Möglichkeit ist die Nutzung der Facebook Gruppen. Das macht dann Sinn, wenn man ein Thema definieren kann, das tatsächlich dazu motiviert, Teil einer Gruppe zu werden. Weder für Kunden, noch für zukünftige Gruppenteilnehmer ist es ein Mehrwert, einer Gruppe beizutreten, in welcher ausschließlich die Produkte der Unternehmung diskutiert werden. Den Mehrwert selbst bietet meist das übergreifende Thema. Dass kann beispielsweise „Kaffeegenuss“ sein, wenn sich das Sortiment des Shops beispielsweise aus Kaffeevollautomaten u.ä. zusammensetzt. Eigene Produktempfehlungen sollten nachfolgend behutsam und erst nach einiger Zeit und Diskussion gesetzt werden.

Shopping bei Facebook

Die dritte Option ist, direkt einen Facebook Online Shop zur Verfügung zu stellen. Das kann jedoch eine recht kostspielige Angelegenheit werden, da hierfür häufig doch Individualentwicklungen notwendig sind, wenngleich bereits Pauschalsysteme angeboten werde. Und es macht meines Erachtens keinen Sinn, wenn man nicht bereits auf eine bestehende „Fanbasis“ zurückgreifen kann – zumindest kurz- und mittelfristig gesehen nicht. Trotz dessen sind Facebook Shops in meinen Augen nicht nur Zukunftsmusik. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich Facebook zukünftig selbst positionieren wird, wie sich die „Facebook-Credits“ zukünftig entwickeln und worauf Facebook sich auch im Hinblick auf Google+ fokussieren wird.

Zielgruppengenaue Werbeeinblendungen

Schließlich bleibt noch die vierte Option: Die Nutzung von Facebook Ads. Dabei handelt es sich um eine Form der Anzeigenschaltung, wie sie bereits in etwa von Google Adwords bekannt ist. Damit einher gehen natürlich Kosten. Jedoch ist es bei Facebook möglich, die gewünschte Zielgruppe absolut detailliert zu definieren. Andererseits stellt sich anhand der oben gezeigten Abbildung die Frage, wie empfänglich Facebook-Nutzer eigentlich für Werbeeinblendungen sind.

Kundenflut via Facebook?

Alles in allem bin ich in diesem Monat wirklich begeistern vom Titelthema der INTERNETHANDEL. Die Optionen für den individuellen Online-Händler werden gut auf den Punkt gebracht und ausführlich erläutert – ganz ohne übertrieben euphorische Floskeln wie flott doch der Umsatz nach oben schnellen wird, sobald man als Online-Händler lediglich eine Facebook Fanpage aktiviert.
Und das ist der springende Punkt: Zu genüge hört und liest man von Versprechen und Werbefloskeln, die dem meist nicht wissenden Online-Händler suggerieren, dass ihm soeben eine ganze Menge Umsatz flöten geht, weil er sich bei Facebook immer noch nicht geschäftlich betätigt. Das mag langfristig mit der richtigen Strategie sicherlich der Fall sein, ist aber kurzfristig gesehen absoluter Humbug. Das Problem aus eigener Erfahrung: einige Online-Händler lassen sich von solchen Aussagen schnell und stark beeindrucken und ehe man sich versieht, wird eine semiprofesionelle Fanpage mit einer nur halbgaren Kommunikationsstrategie an den Start gebracht. Das Endergebnis: Der Online-Händler ist bereits nach kurzer Zeit über den ausbleibenden Erfolg seiner Facebook-Aktivitäten frustriert, die Aktivitäten lassen nach und irgendwann schwebt nur noch eine verlassene Fanpage im Webnirvana umher.
Für weitere Informationen zum F-Commerce und der unternehmerischen Nutzung Facebooks empfehle ich Euch schließlich einen Blick in das aktuelle Online-Magazin INTERNETHANDEL. Dort könnt ihr auch eine kostenlose Leseprobe anfordern. 

 

Bildquellen: Online-Magazin INTERNETHANDEL, 09/2011 – Nr.95; www.fittkaumass.de; www.shopbetreiber-blog.de

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

4 Kommentare

  1. Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, das F-Commerce sicherlich aktuell noch etwas überbewertet wird. Dennoch hat der F-Commerce ein Riesen Potenzial. Erst kürzlich hat Otto eine neue Form im F-Commerce – Argumented Reality – getestet und ein tolles Medienecho erlangt. http://www.ecommerce-vision.de/12-2011/otto-startet-mit-argumented-reality-app-in-facebook/

    Abzuwarten bleibt in wie sich das Thema durchsetzt. Ich erinnere nur. SecondLive wurde vor Jahren auch gehyped und heute redet kein Mensch mehr davon …

  2. Pingback: ShopMee | Blog | E- oder F-Commerce oder was?

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