Home Office oder externes Büro? Vorteile, Nachteile und meine Misch-Variante

HOME OFFICE ODER EXTERNES BÜRO-

Seit nunmehr 5 Jahren bin ich selbständig und habe gute 4,5 Jahre davon ausschließlich aus dem Home Office heraus gearbeitet. Immer mal wieder beschäftigte ich mich mit dem Gedanken, mir ein externes Büro zu mieten. Das habe ich im April diesen Jahres dann auch gemacht. Aus vielerlei Gründen, auf die ich in diesem Artikel eingehen möchte. Entstanden ist daraus eine Art „Misch-Office“. Was das ist und warum ich das mache, erfährst du hier. 

Vorteile und Nachteile des Home Office

Vorteile:

  • arbeiten in einer schönen Umgebung und angenehmen Atmosphäre
  • kein Arbeitsweg
  • flexible zeitliche Gestaltung
  • im Sommer Möglichkeit des „Outdoor-Office“

Nachteile:

  • Privatleben und Arbeit vermischen sich stärker
  • Ablenkungspotential ist höher
  • Arbeitszeiten können zeitlich auch ausufern
  • man befindet sich den ganzen Tag an einem Ort

Ich mag mein Home Office und habe mich in den letzten Jahren gut damit arrangiert. Die für mich größten Nachteile des Home Office waren jedoch immer, dass sich Privatleben und Arbeit sehr stark vermischt haben. Das hat mich phasenweise schon ziemlich genervt.

Oft wird auch argumentiert, dass das Home Office ein höheres Ablenkungspotential bietet. Die Gefahr sehe ich aber nur, wenn man sich schlecht disziplinieren kann. Ich hatte eher oft das umgekehrte Problem und kannte in puncto Arbeitszeiten kaum ein Ende. Schließlich ist man „ja eh Zuhause“ und kann noch dies oder jenes erledigen. Der absolute Freizeit-Killer.

Auf der anderen Seite stehen aber auch einige Vorteile, die ich zu schätzen weiß. Ganz besonders gefällt mir die Möglichkeit, dass ich im Sommer mein „Büro“ nach draußen verlagern kann und damit ein wunderbares „Outdoor Home Office“ habe. Ich bin relativ flexibel, was die Gestaltung meiner Zeit angeht, habe keinen Arbeitsweg und auch eine Umgebung in der ich mich wohlfühle.

Vorteile und Nachteile des externen Büros

Vorteile:

  • Arbeit und Privatleben sind physisch stärker getrennt
  • professionelleres Bild nach außen

Nachteile:

  • zusätzliche Kosten – sind zwar als Betriebskosten anzusetzen, aber es sind eben zusätzliche Kosten
  • zusätzlicher Arbeitsweg
  • zusätzliche Kosten für Versicherungen, um Schadensfälle abzudecken

Als klaren Vorteil eines externen Büros sehe ich die striktere Trennung von Arbeit und Privatleben. Nicht nur im Inhaltlichen, sondern auch im Zeitlichen. Es ist schon was dran, wenn gesagt wird, dass man in einem externen Büro eher darauf achtet, wie lange man arbeitet und wie die Zeit genutzt wird. Insgesamt glaube ich, dass man am Ende doch etwas effizienter mit der Ressource Zeit umgeht. Zumindest geht es mir so. Und das ist schließlich nicht nur „irgendein Punkt“, sondern ein ganz wesentlicher Punkt mit hohem Gewicht für die Entwicklung des eigenen Unternehmens.

Für viele ist auch das professionelle Bild nach außen zu Kunden und Geschäftspartnern ein wichtiger Aspekt. Ich mache mir wenig daraus, kann aber verstehen, wenn das für andere Selbständige ein wichtiges Kriterium ist.

Kommen wir zu den Nachteilen. Klar, die Kosten für ein externes Büro kann man als Betriebsausgaben geltend machen. Aber es bleiben dennoch Kosten. Und die wollen bezahlt werden. Die Miete fürs externe Büro muss also ins Budget passen.

Hinzu kommt, dass man durch ein externes Büro einen zusätzlichen Arbeitsweg hat. Bei mir beträgt der zwar gerade mal knappe 3 Kilometer, aber das Glück hat auch nicht jeder. Außerdem will ein externes Büro auch versichert und abgesichert werden. Es können Schäden entstehen und diese Schäden müssen repariert und reguliert werden. Neben zusätzlichen Kosten, also auch noch zusätzlicher Aufwand zum Home Office. Natürlich kann sowas auch im Home Office passieren, aber so hat man eben „doppeltes Risiko“.

[sociallocker id=18240]

Lösung „Misch-Office“?

Für mich ist nach 4,5 Jahren Home Office der Schritt in das externe Büro eher schwierig gewesen. Da ich im Grunde nie Kundenkontakte im eigenen Büro habe und mir auch sonst herzlich wenig aus einer „professionellen Businessadresse“ mache, ging es bei den Überlegungen zum externen Büro eigentlich immer nur um meine eigene Produktivität und den positiven Umstand, dass nicht hinter jeder Webseite meine private Adresse im Impressum stehen muss. Ich habe zwar nichts zu verbergen, aber netter ist es dennoch.

Um produktiv und motiviert zu sein, muss ich mich wohlfühlen und dazu muss eben die Atmosphäre und das ganze „Drumherum“ stimmen. Hinzu kommt ein eingeschliffener Tagesablauf, den man als Gewohnheitstier nur schwer umstellen mag. Und es kommen mit einem externen Büro zusätzliche Dinge auf einen zu: der Arbeitsweg, striktere Trennung von Dokumenten, doppelte Büroausstattung usw..

BWL-Like kann man nun eine Pro- und Contra-Liste erstellen und dann ganz platt durchzählen, auf welcher Seite mehr Punkte stehen und sich dann für oder gegen das Eine oder das Andere entscheiden.

Für mich hat sich keine der beiden Varianten als die perfekte Lösung ergeben. Ich schätze die Vorteile beider Optionen. Und so habe ich mich vorerst für eine Misch-Variante entschieden. Die sieht in etwa so aus, dass ich die produktivste Tageszeit im externen Büro verbringe und mich dort vollkommen fokussiere. In der Regel sind das aber nicht mehr als 6 Stunden am Stück. Danach geht´s nach Hause. Mittag essen, eine Runde mit den Hunden und dann nochmal für 2 bis 4 Stunden an den Rechner im Home Office. Außerdem gibt mir das bestehende Home Office immer die Flexibilität, doch noch einen „Notfall-Task“ zu erledigen, auch wenn ich nicht im Büro bin.

Jetzt im Sommer bleibt mein externes Büro jedoch ziemlich häufig ungenutzt, da ich an sonnigen Tagen auch gern mein „Outdoor Home Office“ für meine Fokus-Zeit benutze. [/sociallocker]

Ich bin gespannt, wie ihr das handhabt. Habt ihr ausschließlich ein externes Büro oder arbeitet ihr nur im Home Office? Ganz besonders würden mich eure Gründe dafür interessieren. Ich freue mich auf deinen Kommentar! 

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert