Angst vor der Existenzgründung und was man dagegen tun kann

Eine geniale Geschäftsidee, besonderes Können oder außergewöhnliche Talente sind der erste Schritt zur Existenzgründung. Der Gedanke, ein eigenes Unternehmen zu aufzubauen wird jedoch häufig kurz darauf schon wieder abgebrochen. Zu groß sind die Ängste vor finanziellem Risiko, bürokratischen Hürden, Fehlern, Verpflichtungen und besonders häufig vor den eigenen Fähigkeiten. Doch in vielen Fällen sind die Ängste größer als die tatsächlichen Hürden.

Gründertyp ? Ja oder Nein?

Bevor man sich als möglicher angehender Existenzgründer Gedanken und Sorgen darum macht, welche Wege und Hürden man für eine Existenzgründungen zu begehen und zu überwinden hat, sollte man sich erst einmal selbst ein Stück „analysieren“. Die Frage „Gründertyp – Ja oder Nein?“ ist ein wenig plakativ und sollte niemanden abschrecken. Nicht jeder würde von sich sofort behaupten, ein waschechter Gründertyp zu sein und ist hat dennoch die Fähigkeiten dazu. Außerdem: „Gründertypen“ werden nicht einfach so geboren – in den meisten Fällen setzt dies einen gewissen Erfahrungsschatz in bestimmten Bereichen voraus.

Einen ersten groben Test kann man beispielsweise hier machen. Dabei handelt es sich um einen kleinen Testbogen, der von existenzgruendung-sachsen.de bereitgestellt wird. Einen weiteren Einblick liefert außerdem ein Artikel von stern.de.

Bei der Frage, ob man für die Selbständigkeit geeignet ist, geht es jedoch nicht nur darum, wie die eigenen Voraussetzungen sind, sondern auch welche Rahmenbedingungen das unmittelbare Umfeld liefert. Dazu gibt es zehn ausführliche Artikel in der Artikelserie „10 Gründe für das Scheitern von Existenzgründungen“

Warum Angst vor der Selbständigkeit?

Aus eigener Erfahrung und vielen Unterhaltungen mit anderen (zukünftigen) Existenzgründung weiß ich selbst, dass bestimmte Ängste kurz vor, während und nach dem Schritt in die Selbständigkeit vorhanden sind, sich nicht ohne weiteres vertreiben lassen und auch gern mal für die ein oder andere schlaflose Nacht sorgen können.

Doch was macht einem eigentlich Angst? Meist ist es die Angst vor der Unplanbarkeit, vor der Ungewissenheit und der nicht vorhandenen Kontrolle über die Dinge, die auf einen zukommen können.

Werkzeug Businessplan

Um diese unangenehmen Ängste zu bekämpfen hilft schließlich nur eines: Die Unplanbarkeit planen! Dazu ist der Businessplan ein sehr hilfreiches Mittel, um sich selbst einen möglichst realistischen Eindruck von der eigenen Geschäftsidee zu verschaffen. Zukünftig benötigt man diesen Businessplan außerdem auch für die Beantragung von Fördermitteln oder Fremdkapital. Außerdem ist man gezwungen, die eigene Geschäftsidee in einem Businessplan möglichst zutreffend zu beschreiben und anhand aktueller Marktdaten deren Bedarf abzuschätzen. Mögliche Denkfehler oder Fehleinschätzungen für den Erfolg einer Geschäftsidee werden häufig schon an dieser Stelle deutlich.

Szenarien helfen für eine realistische Einschätzung

Vor der Existenzgründung bedeutet dies unter anderem, verschiedene Szenarien der geschäftlichen Entwicklung innerhalb des Businessplans festzuhalten. Alle finanziellen Aspekte, wie Umsatz, Gewinn, Ausgaben und Investitionen habe ich dazu in meinem Bussinesplan in einem „Best Case„, „Average Case“ und „Worst Case“ für die nächsten drei Jahre durchgerechnet.

Nun ist es Geschmackssache, ob man den „Best Case“ oder „Average Case“ als optimale Entwicklung definiert und rechnet. Grob habe ich so gerechnet, dass der „Average Case“, jenes Szenario ist, mit welchem ich „gut über die Runden“ komme. Der „Worst Case“ entsprach meinem finanziellen Minimum an Einnahmen und Ausgaben. Der „Best Case“ hingegen war ein gerechnetes Optimum. Das habe ich aus zwei wesentlichen Gründen so gemacht: 1. kenne ich dadurch mein absolutes Minimum für die nächsten drei Jahre und 2. motiviere ich mich mit einem Optimum (Best Case) selbst.

Mit Wissen gegen Ängste

Insgesamt kann man also festhalten, dass man die Angst vor einer Existenzgründung eigentlich nur dann beseitigen kann, wenn man genügend Informationen zur Geschäftsidee selbst und zum Vorgehen der Existenzgründung gesammelt und verinnerlicht hat. Wissen gibt jedem ein sichereres Gefühl und macht Situationen einschätzbar. Außerdem ist nichts schlimmer, als schlussendlich doch nicht wirklich von der eigenen Geschäftsidee überzeugt zu sein, denn das behindert ungemein die Motivation und das Engagement eines jeden Gründers.

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

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