5 grundlegende Optionen, die jeder kennen muss, wenn er sich mit Geldanlagen beschäftigt

geldanlage

Jeder Selbständige kennt das: man fühlt sich immer etwas sicherer, wenn man Rücklagen bilden und sicher gehen kann, dass man die nächsten 6 bis 24 Monate gut um die Runden kommt, auch wenn das Geschäft vielleicht nicht so gut läuft. Rücklagen sind nicht nur wichtig, um als Unternehmer nicht unter Druck und Zwang arbeiten zu müssen, sondern eben auch Rechnungen fristgerecht begleichen zu können – von der Miete bis zum Wareneingang. Stellt sich nur die Frage, wie lege ich als Privatperson oder Unternehmen meine Rücklagen bestmöglich, flexibel und/oder mit den optimalen Renditemöglichkeiten an? Die 5 grundlegenden Optionen werden in diesem Artikel vorgestellt. 

Tagesgeldkonten

Tagesgeldkonten sind für Privatanleger, aber auch für Unternehmen und Unternehmer eine einfache und schnelle Option, um Geld zur Seite zu legen und hierfür noch ein paar Zinsen zu bekommen. Da der Leitzins der EZB seit einiger Zeit sehr niedrig gehalten wird (in Europa aktuell bei 0,05%) , sind aber auch die Zinsen für Tagesgeldkonten ziemlich geschrumpft und liegen aktuell meist unter der aktuellen Inflationsrate.

Dennoch ist das Tagesgeldkonto immer noch eine ganz gute Option, um Kapital nicht einfach so auf einem unverzinsten Girokonto oder unter dem Kopfkissen liegen zu lassen. Häufig kann man hier und da noch ein gutes Neukundenangebot wahrnehmen und bekommt zumindest für einen Zeitraum von 4 bis 6 Monaten einen ganz guten Zinssatz für das Tagesgeldkonto.

Tagesgeldkonten kann man heute super einfach online vergleichen und eröffnen. Meist ist lediglich ein zusätzliches Post-Ident-Verfahren und ein Referenzkonto (meist das Girokonto bzw. Firmenkonto) notwendig und wenige Tage später ist das Tageskonto nutzbar.

  • Vorteil: einfache und flexible Geldanlage für kurze oder lange Zeiträume.
  • Nachteil: aktuell nur relativ geringe Zinsen.
  • Tipp: Man sollte sich regelmäßig nach neuen Tagesgeld-Angeboten umschauen.

Festgeldkonten

geldanlageEin Festgeldkonto ist einem Tagesgeldkonto relativ ähnlich. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass der Transfer des angelegten Geldes nicht ganz so flexibel ist wie bei einem Tagesgeldkonto. Bei der Eröffnung eines Festgeldkontos legt man vorab fest, für welchen Zeitraum das Geld angelegt werden soll.

Das können 6 Monate, 1 Jahr oder sogar 3 Jahre sein – je nach Anlagezeitraum und Bank variieren dann auch die Zinssätze bzw. Renditen, die man für die Anlage des Geldes erhält. Weiß man ganz genau, dass man das anzulegende Kapital bspw. für ein Jahr nicht benötigt, lohnt es sich aus Sicht von Zins und Rendite in jedem Fall statt eines Tagesgeldkontos ein Festgeldkonto zu nutzen.

Auch Festgeldkonten können online sehr schnell und einfach verglichen und eröffnet werden. Referenzkonto angegeben, Post-Ident durchgeführt und das Geld kann angelegt werden.

  • Vorteil: Zinsen liegen etwas höher als bei den Tagesgeldkonten.
  • Nachteil: Kapital ist mittel- bis langfristig gebunden.
  • Tipp: Mit Ablauf des Anlagezeitraums sollte sich man nach aktuell besseren Angeboten umschauen.

Andere langfristige Anlagen

Neben diesen zwei Kontenformen gibt es aber noch weitere langfristige Anlageformen, die je nach Form mit mehr oder weniger Risiko verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise Aktien, Fonds bzw. Depots oder auch ETF-Sparpläne.

Aktien sind hinsichtlich der möglichen Renditen absolut attraktiv, wenn man Kapital mittel- bis langfristig anlegen möchte. Die Weltwirtschaftskrise, die jüngste europäische Finanzkrise oder Entwicklungen wie der VW-Abgas-Skandal zeigten uns jedoch, wie schnell Aktienkurse auch ganz ganz tief in den Keller sinken können. Dann hat man 2 Optionen: entweder ganz schnell verkaufen, „eh es noch schlimmer und der Verlust noch größer wird“ oder abwarten bis sich der Kurs wieder stabilisiert und über das Niveau den Aktienkaufpreises steigt.

Anlageformen wie Aktien können online selbst gekauft und verwaltet werden. Diese Möglichkeit bieten viele Haus- und Online-Banken an. Fühlt man sich aber im Aktienmarkt noch nicht so recht fit, kann auch ein Beratungsgespräch bei der Hausbank bzw. der persönliche Bankberater weiterhelfen.

  • Vorteil: Zinsen bzw. Rendite kann je nach Anlageform höher ausfallen
  • Nachteil: Eine höhere Renditewahrscheinlichkeit ist oft mit einem höheren Risiko verbunden und das Kapital ist mittel- bis langfristig gebunden
  • Tipp: Sollte man nicht ohne jegliche Vorkenntnisse machen. Unternehmen und Märkte zu kennen, ist immer von Vorteil, um bspw. eine Aktie besser bewerten zu können.

In Gold oder Silber anlegen

Man kann heute sein Geld in alle möglichen Märkte investieren bzw. auf die Entwicklung von Märkten anlegen. Eine Möglichkeit ist das Anlegen des Kapitals in Gold oder Silber – man spricht hier vom Edelmetallmarkt. Tatsächlich kauft man mit seinem Kapital hierbei physisches Gold oder Silber, welches dann an einem bestimmten Ort gelagert wird, den der jeweilige Anbieter vorgibt. Teilweise kann man sich das gekaufte Edelmetall aber auch liefern lassen und selbst sicher verwahren.

Benötigt man das investierte Kapital oder ist der Gold- oder Silberpreis so gestiegen, dass man eine gute Rendite erwarten kann, können die Edelmetalle meist zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder verkauft werden.

  • Vorteil: Zinsen bzw. Rendite können höher ausfallen als bei Tagesgeld- und Festgeldkonten
  • Nachteil: Kapital ist mittel- bis langfristig gebunden. (Der Verkauf macht nur dann Sinn, wenn der Verkaufspreis des Edelmetalls über dem Einkaufspreis liegt)

Die Spardose

Die gute alte Spardose wird auch heute im privaten Bereich gerne noch genutzt – ob für den Urlaub oder eine andere Anschaffung, die man gern machen möchte. Vermutlich ist sie eine der sichersten Möglichkeiten, Geld zu sparen – außer es wird vielleicht Zuhause eingebrochen und die Spardose entwendet. Finanzkrise oder Banken-Crash hin oder her, die Spardose bleibt mit all ihrem Ersparten bestehen. Dennoch muss man bedenken: das Geld in einer Spardose vermehrt sich eben nicht von Zauberhand. Es gibt keine Zinsen und damit auch keine Rendite, es bleibt immer so viel Geld wie man hinein getan hat und ist die Inflationsrate während des „Spar-Zeitraums“ relativ hoch, ist das Geld am Ende sogar noch einen Ticken weniger Wert.

  • Vorteil: Risiko der Kapitalverlustes ist sehr gering und das Kapital ist stets bar verfügbar
  • Nachteil: keine Zinsen und damit keine Rendite

Fazit – welche Anlageform eignet sich wofür?

Gute Finanzberater raten generell immer zu einer ausgewogenen Risikostreuung des anzulegenden Kapitals. Das bedeutet, dass Teile des Kapitals eher sicher mit niedrigeren Renditeerwartungen und andere Teile eher etwas riskanter mit höheren Renditemöglichkeiten angelegt werden sollten.

Ein zweiter wesentlicher Faktor, um sich für passende Anlagemöglichkeiten zu entscheiden ist, ob das Kapital voraussichtlich kurzfristig benötigt wird oder langfristig angelegt werden kann. Flexible Anlagen sind beispielsweise das Tagesgeldkonto und die Invesition in Edelmetalle. Wobei man bei den Edelmetallen die jeweiligen Kursschwankungen beachten muss. Mittelfristig bis langfristig geeignete Anlagen sind Festgeldkonten, Aktien, Fonds und Co.

Wer schreibt hier? Jasmina

Hi! Ich bin Jasmina, die Autorin von onlinelupe.de. Seit 2010 schreibe ich hier über digitales Arbeiten und Selbständigkeit im Internet.

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für diese gute Gegenüberstellung.
    In der Tat fällt es mir nicht immer leicht zu entscheiden, wo das Geld am besten „geparkt“ werden sollte.

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